Der Pilgerweg VIA ROMEA GERMANICA hat vom Europarat die Zertifizierung als „Europäische Kulturstraße“ erhalten (Benachrichtigung vom 28. Oktober 2020).

Nach einem fünfjährigen Anlauf gelang es, die Kommission der 34 Mitgliedsstaaten des Europarates, von der Qualität unseres Pilgerweges als „Weg der Begegnungen“ zu überzeugen. Nach einem umfangreichen Bewerbungsverfahren entschied die Kommission die Via Romea Germanica als „Europäische Kulturroute“ anzuerkennen. Die Via Romea Germanica, die durch den gesamten europäischen Kontinent von Norddeutschland über Österreich durch Italien bis Rom führt ist damit, neben dem „Jakobsweg“, dem „St. Olafsweg“ und der „Via Francigena“, ein weiteres europaweites Angebot zum Pilgern.

Die Mitgliederinnen und Mitglieder des Vorstands des deutschen Fördervereins „Romweg Abt Albert von Stade“ e.V. haben zu diesem Zweck intensiv gearbeitet, haben mit den befreundeten Vereinen in Österreich und Italien 2018 den europäischen Trägerverein „European Association Via Romea Germanica“ gegründet, der den Antrag zu stellen hatte.

Notwendig für die Anerkennung war die Einrechnung von umfangreichen Antragsunterlagen. Damit verbunden war eine ausführliche Dokumentation von Aktivitäten entlang des Weges notwendig. So galt es zum Beispiel den Nachweis zu erbringen, dass es Angebote für Jugendliche gibt, dass der Weg von internationalen Pilgern aus der ganzen Welt bereits genutzt wird oder das wissenschaftliche Arbeiten zur Geschichte des Weges erfolgen.

Der Weg führt in Deutschland durch zwölf, abwechslungsreiche Regionen. Er startet bei Ebbe und Flut in Stade und führt durch die Heide bis Celle, dann durch Ostfalen und über den Harz und Thüringen an der Rhön entlang, durch das Fränkische Weinland und bei Schweinfurt und Würzburg am Main entlang, durch das romantische Franken mit Rothenburg o.d.T., durch Donau-Ries mit dem wichtigen Donauübergang Donauwörth, durch das schwäbische Lechfeld, durch Oberbayern mit seinem Pfaffenwinkel und schließlich durch das Werdenfelser Land an der Zugspitze und am Karwendel-Gebirge vorbei.

In Österreich geht es über Innsbruck zum Brenner-Pass. Es geht durch Südtirol und das Tal der Etsch bis Trient, kommt bei Padua an den Po, über Ravenna und den Appenin nach Arezzo ins Tal des Tibers, der auf Richtung Rom weist.

Die Wiederbelebung des uralten Pilgerweges, welcher von Abt Albert von Stade 1237 begangen wurde und in seinen Reiseaufzeichnungen, den „Annales Stadenses“ beschrieben wird, ist getragen von dem gemeinsamen Wunsch eine Brücke in Europa über die Grenzen hinweg zu schlagen.

Von der Nordsee bis nach Rom arbeiten viele Ehrenamtliche in den nationalen Vereinen seit Jahren mit vielen Partnern, wie zum Beispiel Vertretern aus Gemeinden, Regionen, Provinzen, Tourismusunternehmen und Naturparks zusammen, um das Projekt voranzutreiben.

1 Kommentar
  1. Kleißl Josef sagte:

    Welche bedeutenden Menschen habe die VIA Romea zu Fuß oder Pferd benutzt ?
    Ich wohne in Farchant bei Partenkirchen wo der Pilgerweg sowohl aus dem Ammergau als auch von Diessen Polling durchführt. In einer Dorfchronik wird berrichtet dass der Hl. Severin einen Menschen aus dem Ronetsbach (ZUfluß zur Loisach)gerettet hat .In den Ettaler Heften wird berichtet dass Petrus
    Canisius auf der Romreise beinahe in der Loisach ertrunken wäre und von 2 Engeln gerettet wurde.
    Dazu gibt es ein Gemäled aus dem 17. Jahrhundert.

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